Die Schweiz – von uns so nah und doch so fern. Ein Bucketlist-Ziel für alle die auf spektakuläre Natur und herausragende regionale Kulinarik stehen. In der Schweiz kommt ihr auf alle Fälle auf eure Kosten. Ja und die Kosten – das ist so eine Sache in der Schweiz, aber dazu später mehr.
Wir haben eine Reise in die Schweiz lange Zeit geschoben. Wieso? Das wissen wir eigentlich auch nicht und stellen uns diese Frage jetzt auch noch. Liegt doch die Schweiz nur wenige Autostunden von unserem Zuhause in Bayern entfernt. Bereits auf der Hinfahrt zu unserem ersten Ziel in Grindelwald wurde uns bewusst, was wir bisher verpasst hatten. Allein von der Autobahn aus werdet ihr in manchen Teilen der Schweiz gewaltigere Natur sehen, als in anderen Ländern nach stundenlanger Wanderung in abgelegene Gebiete. Auf der Strecke vom Bodensee ins Berner Oberland erwarten euch smaragdgrüne Seen, Wasserfälle, die aus den Felswänden schießen und schneebedeckte Viertausender.
In der EU wurden vor einigen Jahren die Roaming-Gebühren abgeschafft. Internetsurfen mit dem nationalen Vertrag ist kein Problem mehr. Nicht so in der Schweiz. Das EU-Roaming hilft euch in der Schweiz nicht weiter. Deaktiviert das Datenroaming am besten schon einige Kilometer vor der Schweizer Grenze und verhindert eine saftige Rechung am Monatsende. Wir haben uns trotzdem keine Schweizer SIM-Karte gekauft, sondern haben bei unserem heimischen Anbieter 2 Gigabyte Schweizer Daten für 15 Euro hinzugebucht. Vielleicht nicht die billigste Variante, aber für uns in diesem Fall ausreichend.
Wie bereits erwähnt ist eine Fahrt durch die Schweiz ein Erlebnis – vor allem für einen Flachländer. Die Schönheit der Schweizer Natur ist unerreicht. Für die Autofahrt solltet ihr euch immer etwas Pufferzeit einplanen, denn an allen Ecken und Enden bietet sich ein kleiner Fotostopp an. Je nach gewählter Route, habt ihr die Gelegenheit einen sogenannten Autoverlad zu wählen. Wir wussten vorher auch nicht, was das ist. Autoverlad sind Autozüge. Ihr fahrt mit dem Auto auf den Zug rauf und lasst euch vom Zug durch einen Tunnel fahren. Meistens spart ihr euch dadurch viel Zeit, jedoch entgeht euch möglicherweise eine atemberaubende Autofahrt, denn die Bergpässe sind meistens wirklich spektakulär. Die Preise für den Autoverlad sind mit 25 bis 30 Franken für die kurze Fahrt relativ hoch, allerdings ist es auch ein cooles Erlebnis.
Wenn ihr die Gelegenheit habt, fahrt unbedingt den Furkapass. Die Natur dort ist gewaltig und wunderschön. Für die Benutzung der Schweizer Autobahnen benötigt ihr eine Jahresvignette. Der Preis für die Vignette beträgt im Jahr 2020 vierzig Schweizer Franken. Kaufen könnt ihr die Schweizer Vignette unter anderem an den Raststätten an der Grenze.
An dieser Stelle möchten wir euch zwei Orte in der Schweiz vorstellen, die zwar schon weitreichend bekannt sind, uns aber trotzdem sehr gefallen haben.
Das Alpendorf Zermatt liegt im Südosten der Schweiz im Kanton Wallis. Nur die Gipfel des Monte Rosa Massivs trennen Zermatt von Italien.
Zermatt ist eine autofreie Stadt. Die Anfahrt mit Auto ist nur bis zum fünf Kilometer entfernten Ort Täsch möglich. Es gibt mehrere Möglichkeiten von Täsch nach Zermatt zu gelangen.
Die Anreise von Deutschland nach Grindelwald erfolgt über Interlaken. Von dort aus sind es noch etwa 20 Minuten, wieder vorbei an rauschenden Gebirgsbächen und tosenden Wasserfällen. Das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau liegen direkt vor der Tür.
Die legendäre Eiger Nordwand ist der Stoff für Legenden. Mit dem Aletschgletscher findet ihr auch den längsten Gletscher der Alpen am Jungfraujoch.
In Grindelwald könnt ihr euch in Sachen Action und Abenteuer austoben. Rast mit dem Trotti-Bike den Berg hinab oder fliegt per Zip-Line ins Tal. Aber auch wenn ihr es etwas ruhiger mögt, kommt ihr hier auf eure Kosten.
Die Wanderung zum Bachalpsee soll wunderschön sein. Leider konnten wir die wegen schlechtem Wetter nicht selbst testen.
Auf der Bergstation am Jungfraujoch angekommen, haben wir nicht schlecht gestaunt, was die Schweizer hier auf fast 4000 Metern Höhe gebaut haben. Souvenirläden, eine Lindt-Schokoladenwelt, eine Eiswelt mit tollen Skulpturen. Für uns waren die Highlights die Aussichtsplattform Sphynx mit Blick auf den Aletschgletscher und die Wanderung im Schnee zu einer Hütte. Die Wanderung in über 3.000 Metern Höhe dauert ca. 1,5 bis 2 Std Roundtrip und ist durch die hohe Lage etwas beschwerlich, dennoch alle Mühen wert.
Wir haben die Schweiz im Frühsommer – also Juni – besucht. Das Wetter war an den allermeisten Tagen perfekt. Wie überall in Mitteleuropa ist diese Zeit sehr zu empfehlen, um Outdoor-Aktivitäten nachzugehen. Die Temperaturen waren auch in höheren Lagen sommerlich warm. Vermutlich ist die Schweiz im Frühsommer sehr gut besucht, doch im Sommer 2020 blieben die Besuchermassen aufgrund der Covid-19-Pandemie aus.
Die Schweiz hat uns in ihren Bann gezogen. Wir waren wirklich positiv überrascht und können uns sehr gut vorstellen dieses Land und vor allem seine atemberaubende Natur bald wieder zu besuchen.