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Nach langer Wartezeit ging es für uns heute endlich wieder auf Reisen und das haben wir für euch natürlich in unserem Oman Reisebericht zusammengefasst. In einem Flug von gut sechs Stunden reisten wir nach Muscat in den Oman – das Land des Weihrauchs. Diesmal wählten wir Oman Air und waren sehr zufrieden mit dieser Airline. Exzellenter Service, leckeres Essen und ausreichender Sitzabstand im A330-200 machten unseren Nachtflug wirklich angenehm.
Mit der aufgehenden Sonne landeten wir am Seeb Airport in Muscat, wo man das Visum direkt nach der Landung kauft (20 OMR, 30 Tage gültig) und auch sonst alles glatt ging und wir am Exit vom Shuttle-Service unseres Hotels* erwartet wurden.
Nach Check-In und kurzem Refreshment in unserem schönen Hotelzimmer im Stadtteil Ghala Heights, ließen wir uns für kleines Geld per Taxi zum Souq nach Muttrah fahren. Die Taxis im Oman haben kein Taxometer, sodass der Preis im Vorhinein auszuhandeln ist. Dieser Bazar is einer der ältesten des Landes, hat uns aber nicht so begeistert. Neben Goldschmuck und Weihrauch gab es vor allem gefälschte Fussballtrikots, Haushaltsgeräte und anderen Kram. Keine Gewürze oder andere Sachen, die wir von anderen arabischen Souqs kennen. Zwischen Souq und Meer findet man die Haltestelle des Big Bus, sowie viele kleine Straßenrestaurants mit unglaublich leckerem Kebab und exotischen Saftkreationen. Wir haben im Gulf Fast Food & Juice Centre gegessen und waren sehr zufrieden und sind für wenige € richtig satt geworden. Da wir in unserem Oman Reisebericht auch die schlechten Erlebnissen mit euch teilen wollen, erzählen wir euch jetzt von unserer Erfahrung mit dem Sightseeing Bus.
Im Anschluss entschlossen wir uns eine Stadtrundfahrt mit dem Big Bus (Hop on Hop off) zu unternehmen, weil wir in anderen Städten gute Erfahrungen damit gemacht hatten. Man muss sagen, dass der Big Bus in Muscat mit ca. 60 € sehr teuer ist und nur in 2-stündiger Frequenz fährt. An der Haltestelle warten viele Taxifahrer und bieten ihre Dienste für eine Stadtrundfahrt deutlich günstiger an. Leider hatten wir den Bus bereits kurz vorher online gebucht und so stiegen wir ein und fuhren zwei Stationen, um am Qurum Beach schon wieder auszusteigen. Dort spazierten wir am Strand entlang und erholten uns in einem Cafe bei Kaffee und Saft von Hitze und Staub am Strand. Nach 2 Stunden wollten wir wieder in den Bus einsteigen, jedoch warteten wir vergeblich und haben uns nach weiteren drei Stunden Wartezeit ein Taxi zum Hotel genommen. Wir hatten also die 60 € pro Person für den Bus bezahlt, mussten das Taxi bezahlen und von der Stadt haben wir auch nix gesehen. Danke für diesen beschissenen ersten Tag, Big Bus. Absolut überteuert und dazu noch unzuverlässig. Aber hört nicht auf zu lesen, ab jetzt gibts nur noch Gutes in unserem Oman-Reisebericht zu lesen.
An diesem Tag ging es wieder zeitig am Morgen los.
Wecker um 4:30 Uhr. Taxi zum Airport um 05:00 Uhr. Abflug nach Khasab um 07:35 Uhr.
Wir haben uns wieder für Oman Air entschieden und hatten einen der schönsten und angenehmsten Flüge überhaupt. Der Anflug auf Khasab über die Fjorde der Musandam-Halbinsel ist gigantisch (Empfehlung: Sitzplatz linke Reihe). In Khasab wurden wir von Musandam Sea Adventure am Flughafen sehr herzlich empfangen und zum ihrem Büro gefahren. Der Empfang durch die Mitarbeiter war wirklich sehr warm und freundlich.
Nach kurzem Plausch starteten wir unsere 2-Tagestour in den Fjorden der Musandam. Im Hafen von Khasab stiegen wir auf unsere Dhow und nach etwa halbstündiger Fahrt warfen wir die Leinen aus. Es dauerte nicht lange bis die ersten Fische auf unseren Oktopus-Köder bissen und wir die ersten Hammour-Fische auf die Schuppen legen konnten.
Nach diesem Erfolg hatten wir uns das leckere Mittagessen im Omani-Stil sicher verdient. Den Nachmittag verbrachten wir mit Baden, Schnorcheln und Relaxen auf See. Als einzigen Makel muss man die leider durch angeschwemmtes Plastik verschmutzten Strände nennen. Das treibt einem wirklich die Tränen in die Augen und ruft einem mal wieder ins Gedächtnis, wie wichtig es ist beim Einkauf zu-hause auf Nachhaltigkeit generell und auf den Verzicht von Plastik im Speziellen zu achten.
Am späten Nachmittag wurden wir zu unserem Camp an einem einsamen Strand gebracht, wo Mohin – ein Mitarbeiter von MSA – auf uns wartete. Wir bezogen ein kleines Zweimann-Iglu-Zelt. Mohin las uns jeden Wunsch von den Augen ab und verwöhnte uns – die einzigen Camper an diesem Abend – mit Omani-Tee, Softdrinks und Snacks. Der Tee ist ein Schwarztee mit Oregano, Zucker, Kumin und Rosenwasser. Der Strand ist nur per Boot erreichbar außer man ist eine Ziege, denn die waren zu hauf vorhanden. Auch einen Fuchs konnten wir in der Abenddämmerung sehen.
Nach Sonnenuntergang wurden unsere selbst gefangenen Fische für uns gegrillt. Ein wahres Festmahl mit tollen Beilagen im omanischen Stil. Später besuchten uns noch unser Guide Hemad und Mr. Abdulfattah, der Chef von MSA. Lange saßen wir noch zusammen am Lagerfeuer und erzählten uns Geschichten von Musandam, der Bauweise von Dhows und der Gründung des Unternehmens. Soviel Aufmerksamkeit und Gastfreundschaft wie vom kompletten Team von MSA haben wir noch auf keiner Reise erlebt. Wirklich ein wahnsinnig bemerkenswertes Erlebnis.
Die Nacht haben wir relativ ruhig und erholsam unter dem Kampfgeheul der Füchse verbracht.
Eine ähnliche Tour findet ihr hier*.
Im Laufe der Tour haben wir fünf abgelegene Dörfer entlang des mehrere Kilometer langen Fjords angefahren. Begleitet wurden wir immer wieder von mehreren Delfinen, die in den Bugwellen unserer Schiffs surften. Unglaublich wieviel Spaß die großen Meeressäuger daran hatten. Man konnte ihnen die Freude regelrecht ansehen. Leider konnten wir nicht herausfinden, um welche Delfinart es sich bei unseren Begleitern handelt. Vielleicht kann von euch jemand anhand der Bilder und Videos weiterhelfen? Auf jeden Fall waren die Delfine von Musandam ein tolles Erlebnis in unserem Oman Reisebericht.
Zweimal haben wir zum Schnorcheln an ganz netten Spots angehalten. Auch das Essen und der Tee waren wieder exzellent. Eine ähnliche Tour ab Khasab findet ihr hier*.
Gegen 16:30 Uhr waren wir dann zurück im Hafen von Khasab und ließen uns von MSA ins Atana Hotel Musandam* fahren, wo wir unsere letzte Nacht in der omanischen Exklave verbrachten. Zum Abendessen ließen wir uns eine sehr leckere orientalische Vorspeisenplatte aufs Zimmer bringen.
Am nächsten Morgen warf uns der Wecker natürlich wieder in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett. Ihr merkt schon, ausschlafen ist in diesem Oman Reisebericht bei uns nicht drin. Aber wer was erleben will, der muss halt früh raus. Nach einem tollen Frühstück im Atana Hotel, haben wir uns von MSA, die wirklich alles dafür taten, uns eine unvergessliche Zeit auf Musandam zu bereiten, zum Flughafen fahren lassen. In Khasab gibt es nämlich keine Taxis.
Auch der Rückflug von Musandam nach Muscat war wieder eine Wucht. Also lasst euch das eher unbekannte Musandam im hohen Norden des Omans auf keinen Fall entgehen. MSA Oman organisiert auch Transfers von Dubai und anderen Emiraten aus nach Musandam. Hier wird einem wirklich alles abgenommen, sodass man seinen Urlaub uneingeschränkt genießen kann.
Gegen 12:00 Uhr konnten wir dann unseren Mietwagen* am Flughafen Muscat entgegennehmen. Wir hatten Glück und bekamen einen nagelneuen Nissan Sunny, mit dem wir sofort Richtung Misfat Al Abryeen aufbrachen (2,5 Stunden). Vorab kann man schon mal sagen, dass Autofahren im Oman total entspannt ist. Die Einheimischen nehmen Rücksicht und selbst im Feierabendverkehr der Hauptstadt kommt kein Stress auf. Aber Achtung – der Oman strotzt nur so vor Blitzern, vor allem auf den Autobahnen. Maximalgeschwindigkeit auf dem unglaublich gut ausgebauten Straßennetz ist 120 km/h.
In Misfat angekommen, haben wir den oberen Parkplatz vor den Toren der kleinen Ortschaft genommen. Der untere im Ortskern ist für die Einheimischen reserviert. Wir haben uns dann ein Daypack mit den wichtigsten Sachen gepackt, da die kleine Oasenstadt am Hang liegt und niemand schwere Koffer bei praller Sonne über die unzähligen Treppen schleppen will.
So kamen wir also im Misfah Old House* an, wurden vom Besitzer sehr nett empfangen und konnten unser einfaches aber authentisches Zimmer sofort beziehen.
Im Guesthouse gibt es um 19:00 Uhr Dinner in Buffetform auf der Dachterrasse, welches wirklich sehr lecker war. Das Highlight war aber die grandiose Aussicht vom Dach des Guesthouses. Den ganzen Tag über werden sensationelle Drinks und Säfte serviert. So stellt man sich den Orient vor.
Sehr zu empfehlen ist auch die Wanderung durch die Oase, wobei man alle möglichen Früchte, die man von zuhause bestenfalls aus dem Supermarkt kennt, an Bäumen und Sträuchern hängen sieht: Bananen, Datteln, Feigen, Granatäpfel und Limetten in Hülle und Fülle. Für mich sieht so das Paradies aus. Möglich ist das alles durch ein ausgeklügeltes System aus Bewässerungsgräben, welches Wasser aus einer kilometerweit entfernten Quelle in die Siedlung leitet.
In Misfat sind – wie eigentlich überall im Oman – einige Regeln zu beachten: Keine Fotos von Einheimischen ohne Erlaubnis, lange Hosen und bedeckte Schultern und natürlich kein Alkohol. So verbrachten wir wider Erwarten eine sehr erholsame Nacht auf den Matratzen des uralten Hauses.
Distanz: 197 km
Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem netten Plausch mit anderen Gästen, sind wir ausgeschlafen wie eh und je über Nizwa nach Birkat Al Mauz aufgebrochen. Unser Tagesziel war der Al Jabal al Akhdar – der grüne Berg. Dort oben steht das Anantara Al Jabal Al Akhdar Resort – das höchstgelegene Luxushotel im Arabischen Raum. Das Hotel ist nicht ganz preiswert, aber jeden Euro wert. Wenn ihr eine Reise durch den Oman plant, legt auf jeden Fall eine oder zwei Nächte hier ein. Auch wenn es viel Geld ist, ihr werdet es nicht bereuen. Wir haben schon vielen Leuten gesagt, sie sollen hier hinfahren und niemand hat es bereut – auch wenn man erst mal schlucken muss aufgrund der Kosten. In den Sommermonaten bekommt man das Hotel schon für gute 200€ pro Person im Doppelzimmer. Hier oben leidet man aufgrund der Höhe auch nicht so unter der Sommerhitze. Hier findet ihr den Link zum Anantara Al Jabal Al Akhdar Resort*. Nach dem Ende des Dorfes, Richtung Jabal Akhdar kommt ein Parkplatz und danach ein Polizei-Checkpoint. Die Polizei lässt niemanden passieren, der keinen Jeep mit 4WD hat, obwohl die Straße eigentlich gut asphaltiert ist, wenn auch sehr steil. Da uns der vom Hotel angebotene Transfer mit 80 OMR viel zu teuer erschien, haben wir es mal drauf ankommen lassen und sind bis zum Polizeicheckpoint gefahren, wo wir auch gleich von einem Einheimischen seine Dienste als Fahrer angeboten bekamen und so einigten wir uns auf die Hälfte des vom Hotel veranschlagten Preises: 40 OMR für die 30 km Bergstraße und am nächsten wieder zurück. Die für den einfachen Weg einzuplanende Zeit vom Checkpoint bis zum Anantara auf 2.000 m Höhe beträgt eine gute halbe Stunde mit grandioser Aussicht auf das Hadschar-Gebirge.
Das Hotel ist wirklich eine Wucht. Wir haben schon viele Hotels gesehen, aber das Anantara mit seinem Infinity-Pool am Rande des Grand Canyon des Omans ist unglaublich. Der Empfang mit Macarons und Datteln sowie das SPA suchen wahrhaft seines Gleichen. Auch Lady Diana hat hier oben einst ihren Urlaub verbracht.
Distanz: 105 km
^Das opulente Frühstücksbuffet im Anantara ist ohne Zweifel das Beste, das wir jemals gesehen haben. Eine riesige Auswahl von selbst gebackenen Köstlichkeiten, grandioser Kaffee und unglaubliche viele verschiedene Früchte.
Um 09:00 Uhr wurden wir pünktlich (womit wir auf Grund Kommunikationsschwierigkeiten nicht gerechnet haben) von unserem Fahrer Salem abgeholt und zu unserem Auto am Fuße des Jabal al Akhdar gebracht.
Sogleich machten wir uns auf den Weg Richtung Wahiba Wüste, wo wir am frühen Nachmittag ankamen und herzlich vom Personal des Alreem Desert Camps*empfangen wurden. Wir bezogen unsere Classic Suite Hütte und machten uns frisch bevor es zum Dune-Crossing in die unendliche Sandwüste ging. Unser Fahrer Masood heizte die Dünen hoch und runter und man konnte ihm anmerken, dass er daran Freude wie ein kleiner Junge hatte.
Mitten in der Wüste begegneten wir Beduinen, die in Ihrem Camp den Tag ausklingen ließen. Nachdem sie uns bemerkt hatten, wurden wir gleich in ihr Zuhause auf Pepsi und Chips eingeladen. Leider konnten wir nur kurz bleiben, weil wir zum Sonnenuntergang im Wüstencamp „The Legend of Dunes“ sein wollten. Bei Omani Tee hatten wir diesen romantischen Moment für uns. Auch in diesem Camp kann man noch weiter abseits von jeder Zivilisation die Nacht unter dem Sternenhimmel verbringen.
Zurück im Alreem Desert Camp, wurde uns leckeres Hühnchen über offenem Feuer gegrillt. Dazu gab es eine Vielzahl an Beilagen, Salate und Brote. Später plauderten wir noch am Lagerfeuer mit anderen Gästen und den Mitarbeitern über den Oman und Reisen im Allgemeinen.
Distanz: 270 km
Nachdem wir die letzten Tage immer vor Sonnenaufgang auf den Beinen waren, ließen wir an diesem Tag die Sonne alleine aufgehen und krochen erst gegen kurz vor 08:00 Uhr zum Frühstück aus den Federn.
Anschließend holte uns unser Fahrer Masood wieder ab und nach omanischer Tradition lud er uns erst Mal auf ein zweites Frühstück zu sich und seiner Frau nach Hause ein. Die beiden verwöhnten uns mit Omani Kaffee, Datteln, Granatapfel, Honigmelone und süßem Gebäck „Lugemat“. Überall lag der dezente Duft von Weihrauch in der Luft und kleine Fläschchen mit Duftölen verströmten einen Hauch von Lavendel, Jasmin und Patschouli. Auch eine Führung durch das große Haus wurde uns gewährt, was wir wirklich als Ehre empfanden. Einblick in das Leben und den Alltag der Einheimischen zu erhalten, macht eine Reise oftmals erst aus. Masood, vielen Dank für die Erfahrung. Als Abschiedsgeschenk bekamen wir von der Familie auch noch eine Jahresration an Datteln geschenkt. Von so viel Gastfreundschaft waren wir wirklich fast peinlich berührt. Ein wahres Highlight in unserem Oman Reisebericht.
Anschließend wurden wir ins Al Reem Chalet* nach Al Starqiyah gefahren, wo wir wieder recht herzlich empfangen wurden. Auch ein sehr schönes Camp mit mehreren orientalisch eingerichteten Zimmern.
Nur durch eine Straße vom Meer getrennt, liegt das Camp etwa 500 m vom Strand entfernt.
Anschließend heizten wir mit Masood und seinem Jeep über den fast menschenleeren Strand.
Nach der Rückkehr zum Alreem Desert Camp, starteten wir gleich wieder zur Küste nach Ras Al Jinz zum Turtle Reserve, wo wir die folgende Nacht gebucht hatten.
Im Oman leben fünf Schildkrötenarten: Green Turtle, Olive Ridley Turtle, Hawksbill Turtle, Loggerhead Turtle und Leatherback Turtle.
Gegen 21:00 machten wir uns im Licht des Vollmondes auf zum Strand, wo uns unser Guide Grundsätzliches über Lebensweise und Eiablage der Schildkröten erzählte. Nach Ras Al Jinz kommen ausschließlich die Green Turtles zur Eiablage. 25 bis 35 Jahre alte Schildkröten werden also in dieser Nacht an den Strand ihrer Geburt zurückkehren und ihre Eier ablegen.
Und dann sahen wir sie ganz weit vorne am Strand – eine Schildkröte die mit dem Hinterleib in einem großen Loch sitzt. Wir näherten uns ganz leise von hinten um sie nicht zu stören. Sie war bereits am Ende der Eiablage angelangt und begann damit mit Vorder- und Hinterflossen Sand auf ihr Gelege zu schaufeln. Gleichzeitig grub sie ein weiteres Loch zur Täuschung, um Füchse und andere Eierräuber auf die falsche Fährte zu locken.
Sind die Eier einmal im Sand und etwa einen Meter tief vergraben, schleppt sich die riesige Schildkröte wieder zurück ins Meer. Dabei merkt man ihr bei jedem Zentimeter an, wie schwer ihr das nach der erschöpfenden Prozedur der Eiablage fällt. Sie muss nach jedem „Schritt“ pausieren, ihr Kopf sinkt auf den Boden und die Augen schließen sich für einige Sekunden.
Ab jetzt hat die Schildkröte keinen Einfluss mehr auf ihr Gelege. Lediglich die Temperatur des Sandes entscheidet über das Geschlecht der Babys. Über 28 Grad entstehen Weibchen, darunter Männchen.
Die Peakseason für die Eiablage ist Juni bis August, wenn aufgrund der Hitze wenige Touristen im Oman unterwegs sind. Aber auch jetzt im November ist der ganze Strand von Schildkrötenlöchern übersät. Was für ein tolles Erlebnis.
Distanz: 116 km
Am nächsten Morgen klingelte unser Wecker mal wieder um 4:30 und wir gingen noch relativ verschlafen zum Strand von Ras Al Jinz runter und versuchten nochmal unser Glück bei den Schildkröten. Dabei lief uns ein Fuchs über den Weg, der wohl auf seine Gelegenheit wartete.
Just in dem Moment als wir am Strand ankamen, konnten wir noch einer großen Schildkröte bei ihren letzten Metern ins Wasser in Dunkelheit zusehen. Leider war das nach Aussage unseres Guides die einzige Schildkröte, die momentan am Strand unterwegs war. Da hatten wir heute wohl einfach kein Glück.
Der Guide lies es uns aber frei den Sonnenaufgang am Strand anzusehen oder zurück ins Hotel zu gehen. Bei Sonnenaufgang muss man uns normal nicht zweimal bitten und das war auch eine gute Entscheidung.
Als die Sonne langsam den Himmel in alle Farben des Regenbogens tauchte, wuselte innerhalb weniger Sekunden der ganze Strandabschnitt vor winzig kleinen Schildkrötenbabys, sodass man aufpassen musste nicht drauf zu treten. Sie kamen einfach aus dem Sand raus gekrabbelt. Unvorstellbar wie sich die Babies einfach aus einem Meter Tiefe aus Ihren Eiern raus und dann durch die dicke schwere Sandschicht butteln.
Wir begleiteten die Babies ins Wasser, um sicherzustellen, dass keine der hunderte von Krebsen, Vögeln oder Füchsen sie erwischen. Trotz unserer Hilfe werden nur ganz wenige dieser süßen Babies das Erwachsenenalter erreichen und eines Tages an diesen Strand zurückkehren und ihre Eier ablegen.
Nachdem wir unser Frühstück im Hotel eingenommen hatten, packten wir unser Auto und machten uns auf den Weg nach Norden zum Wadi Al Shab. Am Parkplatz angekommen, ließen wir uns von ein paar Jungs mit dem Boot auf die andere Seite des Wadis fahren (1 OMR/Person).
Von hier starteten wir die Wanderung durch das zum Teil sehr grüne Wadi. Ein Wadi ist ein Tal – meist ein trockenes Flussbett – das irgendwo aber von einer kleinen Quelle gespeist wird.
Die Wanderung bis zum Ende des Wadis dauert ca. 45 Minuten und ist nicht anspruchsvoll, aber aufgrund der Hitze sehr schweißtreibend. Nehmt euch genug Wasser und Sonnenschutz mit.
Am Ende der Wanderung geht es nur durchs Wasser weiter. Hier sind rutschfeste Schuhe und ein Drybag für eure Wertsachen oder ein diebstahlsicherer Rucksack wie unser Loctote von Vorteil. Barfuß ist aber auch kein Problem. Ab hier geht es schwimmend und gehend im Wechsel weiter bis ihr ans Ende des Wadis gelangt. Dort ist nochmal ein tiefer Pool, den ihr durchschwimmen müsst bis eine kleine Spalte im Fels kommt. Hier kommt man nur seitlich hindurch, weil es so eng ist. Danach öffnet sich eine Höhle in die ein Wasserfall mündet. Wirklich sehr spektakulär.
Auf unserem weiteren Rückweg nach Muscat hielten wir noch am Bimmah Sinkhole an. Ein mit glasklarem Meerwasser gefülltes etwa 50 Meter tiefes Loch im Boden. Vermutlich handelt es sich um eine unterirdische Höhle, deren Decke eingestürzt ist – genauso wie bei den Cenoten in Mexiko. Im Wasser wimmelt es von kleinen Fischen, die Hautschuppen abknabbern. Wirklich lustig die kleinen Kerle, wie sie versuchen einen aufzufressen. Für uns Menschen eine gratis Beauty-Behandlung. Ein wahres Highlight in diesem Oman Reisebericht.
Kurz vor Muscat führt die Autobahn einen Berg hoch und auf der anderen Seite wieder runter. Es ist wirklich cool hier im Sonnenuntergang mit Blick auf die Stadt runter zu cruisen. Nach einem langen Tag kamen wir endlich im Centara Hotel an, gönnten uns noch ein tolles Dinner auf dem Rooftop des Hotels und ließen unseren Roadtrip damit ausklingen.
Distanz: 254 km
Heute klingelt der Wecker ein letztes Mal vor 06:00 Uhr morgens, dann ist Ausschlafen angesagt.
Sachen zusammenpacken, Auto ausräumen, kurz frühstücken und ab zum Flughafen. Wir geben das Auto ohne Probleme zurück und steigen in den Flieger nach Salalah. Damit ist der abenteuerliche Teil unserer Reise und damit auch von unserem Oman Reisebericht vorbei und wir geben uns dem wohlverdienten Nichtstun hin.
Nach der Ankunft im Rotana Salalah Resort*, wo wir unseren ersten All-inclusive Aufenthalt verbringen werden, stellt sich uns relativ schnell die Frage, ob das wirklich unsere Art des Urlaubs ist.
Das Resort ist nett angelegt, die Buffets sind groß und geschmacklich annehmbar, wenn auch keine Offenbarung, und der Strand ist toll, wenn auch voller Leute. Aber das ist nunmal das Los eines Pauschalurlaubers. Nach zwei Tagen haben wir uns aber daran gewöhnt und können es genießen.
Der Strand ist weiß und fein, das Wasser ist türkis-grün und jeden Mittag schwimmen ca. 30 Delphine am Strand entlang, die uns mit ihren kraftvoll-eleganten Sprüngen immer wieder begeistern.
Leider ging die Reise wieder viel zu schnell vorbei und der Alltag wartet erst mal wieder.
Rückflug von Salalah nach Muscat und von Muscat nach München.
Hoffentlich hat euch unser Oman Reisebericht etwas inspiriert oder eure Fragen beantwortet.
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