Oman war nie ein Traumziel, das wir unbedingt sehen wollten.
Wir hatten noch einige Tage Resturlaub und im November wollten wir eh noch weg. Nach einigen Recherchen und wahrscheinlich auch aus Mangel an Alternativen haben wir uns dann für den Oman entschieden.
Unsere Eindrücke: Gigantisch.
Am Ende unserer Oman Reisetipps haben wir euch ein kurzes Fazit erstellt. Lest dort selbst, wie es uns gefallen hat.
Wenn ihr den Oman das erste Mal betretet, befindet ihr euch wahrscheinlich am Flughafen von Muskat oder Salalah, am Cruise-Hafen von Muskat oder an der Landgrenze zu den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die wenigsten werden über die Landgrenze von Jemen oder Saudi-Arabien aus anreisen. Direktflüge von Deutschland aus nach Muskat oder Salalah werden unter anderem von Oman Air angeboten. Die Airline hat uns wirklich positiv überrascht.
Das Oman-Visum solltet ihr im Voraus online beantragen. Es gibt wohl einen Notfallschalter am Flughafen, solltet ihr keinen Online-Antrag gestellt haben. Wichtig für die Beantragung ist wie immer, dass der Reisepass nach Reiseende noch ausreichend gültig sein muss.
Für den Oman sind keine speziellen Impfungen notwendig. Die Standardimpfungen sollten vor Reiseantritt überprüft und gegebenenfalls aufgefrischt werden. Es besteht ein kleines Risiko für Denguefieber. Prüft eure Reiseapotheke vor Abreise nochmal und informiert euch unbedingt über die aktuellen medizinischen Hinweise auf der Website des Auswärtigen Amt.
Oman ist wohl das perfekte Land für einen Road Trip. Die Straßen sind modern und gut ausgebaut und wenig befahren. Die ganze Reise war sehr angenehm, auch in Muskat bewegt sich das Verkehrsaufkommen für eine arabische Großstadt absolut im Rahmen. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Schnell- und Bundesstraßen liegen meist bei 100 – 120 km/h. In Ortschaften liegen sie bei 60 km/h. Die Omani sind sehr rücksichtsvolle Fahrer. Achtung: Auf Schnell- und Bundesstraßen befinden sich alle paar Hundert Meter fest installierte Radarkontrollen. Also scheut euch nicht davor ein Auto zu mieten.
Auf den Überlandstraßen stellt das Militär in regelmäßigen Abständen Kontrollstellen auf, an denen bewaffnete Soldaten stichprobenartig Führerschein und Ausweispapiere sehen wollen. Die Soldaten waren immer sehr freundlich und zuvorkommend. Auch wenn die großen Maschinengewehre, die auf den Dächern ihrer Jeeps montiert sind, schon einschüchternd wirken.
Solltet ihr doch mal auf Taxis zurückgreifen, verhandelt den Preis vorher gut und fragt in eurer Unterkunft nach, wie viel die Fahrt kosten darf. Die meisten Taxis haben keine Taxameter. Also lasst euch nicht über den Tisch ziehen.
Solltet ihr einen Transfer vom Flughafen Salalah zu den großen Hotels brauchen, könnt ihr den Transfer entweder im Voraus beim Hotel buchen oder am Flughafen im Transferbüro. Das Transferbüro ist gleich nach Verlassen des Flughafengebäudes auf der rechten Seite. Ihr bezahlt im Büro und sucht mit der Quittung den euch zugewiesenen Taxifahrer. Die Fahrt in die Hotelarea kostet immer 15 OMR – egal ob ihr im Büro bucht, direkt beim Hotel oder im Reisebüro von Zuhause aus.
Am Flughafen in Muscat gibt es am Ausgang des Flughafengebäudes diverse SIM-Karten-Anbieter. Wir haben uns für OMANtel entschieden und hatten überall sehr guten Handyempfang. Sogar in der Wahiba Wüste hatten wir besseren Empfang als in Deutschland. Registrierung und Aktivierung erfolgt vollkommen unkompliziert und wird vom Anbieter durchgeführt. Wir haben für 1,5 GB umgerechnet 2 € bezahlt. Dafür konnten wir uns beim Auto das Navi sparen. Also ein sehr guter Deal und damit einer unserer Oman Reisetipps.
Der Oman ist ein muslimisches Land, daher solltet ihr als Reisende auch immer die Gepflogenheiten bezüglich Kleidung im Blick haben. Frau sollte stets die Schultern und Knie bedeckt haben, sowie auf Oberteile mit tiefem Ausschnitt verzichten. Auch Männer sollten kniebedeckende Hosen tragen. Auch wenn der Oman im Vergleich zu den Nachbarländern ein relativ offenes Land ist, haltet euch bitte an die Konventionen des Landes und verhaltet euch respektvoll.
Solltet ihr das beherzigen, wird euch im Oman ein unglaubliches Maß an Gastfreundschaft entgegenschlagen. Wir wurden von Nomaden in der Wüste in ihr Lager eingeladen. Sie haben uns mit Chips und Cola vollgestopft. In der Wahiba-Wüste hat uns unser Fahrer Masoud zum Frühstück in sein Haus eingeladen, wo seine Frau für uns leckere Köstlichkeiten zubereitet hat. Bei jedem persönlichen Kontakt bekamen wir Gastgeschenke. Als wir auf der Musandam-Halbinsel im Zelt am Strand auf einer Insel übernachtet haben, kam spät abends der Chef des Touranbieters, der die Übernachtung für uns organisiert hatte und wollte nachschauen, ob wir alles hatten, was wir brauchen. Daraus wurde stundenlanges Geschichten Erzählen.
Als Mitteleuropäer reagiert man auf soviel Gastfreundschaft erst mal etwas skeptisch und vermutet sofort Abzocke. Aber niemand der Genannten wollte auch nur einen Cent für die Gastfreundschaft oder das Angebotene. Es war einfach nur Gastfreundschaft.
Im Oman bekommt ihr bei jeder Gelegenheit Chai (Tee) und Datteln angeboten. Und ihr solltet diese Geste des Willkommenseins auch nicht ablehnen.
Das Essen im Oman ist typisch arabisch mit indischen Einschlägen. Humus, Fladenbrote, Mezze, viel Fisch, Huhn, Rind, Ziege, Lamm und tolle Gewürze dominieren die omanische Küche. Wir haben das Essen geliebt. Jeden Tag haben wir uns vollgeschlagen und dabei am Ende sogar abgenommen. Wie praktisch.
Unsere Highlights im Oman findet ihr hier.
Um eine Stadtrundfahrt zu machen, können wir euch nur empfehlen, NICHT den Big Bus zu nehmen! Die Rundfahrt ist im Vergleich zu anderen Hop-on Hop-off Bussen in anderen Städten sehr teuer und die Busse fahren die Haltestellen nur alle 2 Stunden an. Wir haben mal 3 Stunden auf einen Bus gewartet, der dann gar nicht mehr kam.
Am Eingang des Muttrah Souqs (Küstenseite) bieten Taxifahrer private Tagestouren viel günstiger an.
Um zum Aussichtspunkt des Jabal Al Akhdar bzw. zu den Hotels im Gebirge zu kommen, benötigt ihr ein 4WD-Auto um den Berg hochfahren zu dürfen. Polizisten kontrollieren am Polizei-Checkpoint die Bergfähigkeit des Autos und lassen normale PKWs nicht hoch. Kurz vor diesem Checkpoint gibt es einen Parkplatz. Dort könnt ihr euer Auto stehen lassen und mit einem Einheimischen den Berg zum Hotel hoch fahren. Die Leute verdienen sich dabei etwas und kommen auf euch zu, wenn ihr am Parkplatz steht. Die Fahrt ist relativ teuer und ihr müsst knallhart verhandeln, sonst nehmen sie euch aus. Wir haben für Hin- und Rückfahrt 40 OMR gezahlt, aber man kommt mit den einheimischen Fahrern immer noch günstiger als mit den überteuerten Hoteltransfers.
Oben auf dem Berg angekommen, liegen mehrere Hotels direkt am Grand Canyon of Oman. Hier oben ist es wirklich traumhaft und angenehm kühl im Gegensatz zur Wüste unten. Die beste Zeit um den beeindruckenden Canyon zu fotografieren ist definitiv morgens.
Schildkröten beim Schlüpfen oder bei der Eiablage zusehen, das war schon lange unser Traum. Und nicht nur unserer, daher bucht das Hotel lange im Voraus. Als Hotelgast werdet ihr bei der Turtle Watching Tour bevorzugt behandelt. d.h. ihr dürft in der ersten Gruppe starten. Vor allem, wenn wenige Schildkröten vor Ort sind, kann das ein großer Vorteil sein.
Die Turtle Watching Touren in Ras Al Jinz finden morgens um 05:00 Uhr und abends um 21:00 Uhr statt. Wir haben beide Touren mitgemacht. Abends sind definitiv mehr Leute dabei als morgens. Die Morgen-Tour war etwas cooler, da der Sonnenaufgang alles in goldenes Licht taucht. Gerade als wir zurück wollten, sind neben uns hunderte kleine Schildkröten aus dem Sand geschlüpft. Als Zugabe haben wir noch zwei riesige Schildkröten im Meer verschwinden gesehen.
Es gelten jedoch zwei Regeln, die ihr unbedingt beachten solltet:
♦ Es darf fotografiert und gefilmt werden, jedoch OHNE Blitz und Licht.
♦ Es dürfen keine Taschenlampen o.ä. verwendet werden
Dieses Tal in den Felsen ist angenehm zu erwandern und wirklich einen Besuch wert.
Vom Parkplatz aus müsst ihr erst mal den kleinen Fluss überqueren. Einheimische warten bereits und helfen einen gegen die Gebühr von 1 Rial gerne mit ihrem Boot aus. Von hier aus startet ihr die Wanderung und marschiert trockenen Fußes durch das grüne Tal, immer begleitet von dem kleinen Flusslauf, der aus den Bergen kommt. Der trockene Part der Wanderung bis zum Ende des Wadis dauert ca. 45 Minuten. Schattenplätze sind Mangelware, daher nehmt euch genug Wasser, eine Kopfbedeckung und Sonnenschutz mit. Die nächsten paar hundert Meter müssen dann abwechselnd schwimmend, watend oder gehend zurückgelegt werden. Dabei haben sich ein Drybag und rutschfeste Schuhe als sehr hilfreich herausgestellt.
Am Ende des Tales könnt ihr dann durch einen engen Durchgang in der Felswand schwimmen und landet in einer kleinen steinernen Höhlenkathedrale mit Wasserfall. Ein unglaublich cooler Spot.
Versucht früh morgens da zu sein. Ab Mittag wird es richtig voll. Am Anfang des Wanderweges befindet sich ein Bistro mit günstigen Getränken und Essen.
Im Oman zahlt ihr mit Omani Rial (OMR). Ihr solltet immer genügend Bargeld mit ech haben, da man außerhalb von Muskat nur begrenzt ATMs findet. Das Preisniveau ist relativ hoch – insgesamt gesehen deutlich höher als in Deutschland. Oben auf unserer Oman Reisetipps Seite haben wir euch unsere Reisekosten verlinkt, damit ihr euch einen Überblick verschaffen könnt, wie teuer euch die Oman Reise kommen könnte.
Der Oman hat uns aus den Socken gehauen. Vor allem die Gastfreundschaft und Natur haben uns sprachlos wieder heimfliegen lassen.
Die gebotene Abwechslung ist wahrlich phantastisch.
Stellt euch vor, ihr segelt auf historischen Dhows in den Fjorden der Musandam-Halbinsel im Norden des Omans. Hier fühlt man sich wie in einer warmen Version von Norwegen mit Delfinen. In der Hauptstadt Muskat locken euch verführerische Düfte in uralte Souks und ihr fühlt euch wie in Aladin oder Jasmin aus 1001 Nacht. Ihr wandert auf den sanften Dünen der Wahiba-Wüste in absoluter Stille und sitzt nachts am Lagerfeuer unter einem Sternenzelt, wie ihr ihn noch nirgendwo anders gesehen habt. Schon früh morgens seid ihr am Strand und plötzlich steht ihr inmitten von Hunderten frisch geschlüpften Schildkröten, denen ihr “Gute Reise” nachruft. Im Süden des Landes lasst ihr euch im Meer treiben und genießt die Sonne an Stränden, die in ihrer Schönheit mit der Karibik leicht mithalten können.
All das ist der Oman und wir werden wieder kommen.
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