Der Süden Italiens – vor allem Sizilien stand schon lange auf unserer Liste. Traumstrände mit glasklarem Wasser, stabiles Wetter bis spät in den Herbst hinein und phantastisches Essen.
La dolce Vita eben – aber der Reihe nach. Hier kommen unsere Sizilien Reisetipps.
Da Sizilien eine Insel ist und es keine Brücke gibt, erfolgt die Anreise entweder per Flugzeug oder per Schiff. Wir sind von München aus nach Catania geflogen. Der Flug dauert knapp zwei Stunden. Neben Catania gibt es noch die Flughäfen in Palermo und Comiso sowie einige kleinere Regionalflughäfen.
Alternativ zur Anreise per Flugzeug könnt ihr auch mit der Fähre auf die Insel Sizilien gelangen. Von jeder größeren Hafenstadt an der Westseite des Stiefels gibt es Fährverbindungen – Salerno, Neapel, Rom, Livorno, Genua aber auch von und nach Sardinien, Nizza, Toulon oder Tunis gibt es Verbindungen. Auf die Fähren könnt ihr natürlich auch euer Auto mitnehmen, sodass ihr auf Sizilien dann mobil seid.
Da wir aber per Flugzeug angereist sind, haben wir uns einen Mietwagen am Flughafen Catania genommen. Wie immer haben wir den Mietwagen im Voraus über Check24 gebucht. Dort erzielen wir immer die besten Preise durch den Vergleich und finden das passende Versicherungsmodell dazu.
Die Schlange am Mietwagenstand von Italy Rent a Car war ziemlich lang.
Wir hatten Glück, denn wir waren die einzigen Kunden bei unserem Vermieter Noleggiare und konnten an der langen Schlange vorbeigehen und hatten schnell unser Auto. Die beiden Vermieter haben ihre Stände im gleichen Häuschen und die Schlange ging bis weit aus dem Häuschen heraus. Nur durch Zufall haben wir entdeckt, dass bei unserem Vermieter kein einziger Kunde anstand.
Wie gesagt waren wir ja mit dem Auto unterwegs und müssen euch sagen, dass das Fahren echt entspannt war. Man muss sich natürlich etwas umstellen, denn die Verkehrsregeln werden nicht so uneingeschränkt beachtet wie bei uns. Wenn eine kleine Lücke da ist, wird da auch reingefahren. Alle wissen das und alle sind darauf vorbereitet. Der Verkehrsfluss ist dadurch auch ganz gut.
Größtenteils sind die Straßen in relativ schlechtem Zustand aber trotzdem problemlos befahrbar. Es kommt aber immer wieder zu nervigen und völlig überzogenen Geschwindigkeitsbeschränkungen. Auf den Hauptstraßen sind oft nur 50 km/h erlaubt, was die Einheimischen aber nicht wirklich interessiert. Auf der Autobahn von Catania nach Palermo, entlang der Küste ist immer wieder Maut fällig. In anderen Teilen der Inseln müsst ihr auf den Autobahnen nichts bezahlen. Eventuell ist das von Provinz zu Provinz unterschiedlich geregelt.
Was uns sehr erschreckt hat, ist das riesige Müllproblem, das die Sizilianer haben. An vielen Straßen und Parkplätzen türmen sich die Müllsäcke meterhoch. Als Grund wurden uns verschiedene Theorien genannt: Volle Deponien, keine Verbrennung, aber auch von der Müll-Mafia war die Rede. Wir konnten das nicht endgültig rausfinden. Wenn ihr mehr wisst, klärt uns gerne auf.
In Italien bezahlt ihr mit Euro. Da wir uns meist in etwas weniger touristischen Orten aufgehalten haben, hatten wir immer Bargeld mit uns. Am einfachsten findet ihr wohl einen Geldautomaten, indem ihr ihn bei Google Maps eingebt. Ein Problem sollte das nicht darstellen. An Bargeld kommt ihr im Normalfall problemlos. Auch die Zahlung mit Karte hat fast ausschließlich reibungslos funktioniert.
In Italien gibt es eine Besonderheit bei Restaurants. Ihr bezahlt immer das sogenannte Coperto – das Gedeck. In einfachen Restaurants sind das meistens zwei Euro pro Person. In teureren Restaurants ist das oft bis zu sechs Euro. Das war in Italien schon immer so. Unserer Meinung nach gibt es keinen Gegenwert für diesen Betrag.
Das absolute Highlight in der Provinz Catania bzw. von ganz Sizilien ist der Vulkan Ätna. Wir haben uns für eine fünfstündige Wanderung mit dem Touroperator Guide Vulcanologiche Etna Nord [anzeige] entschieden. Darüber erzählen wir euch gerne mehr.
Im Süden des Ätnas am Refugio Sapienza haben wir uns morgens um 8:30 Uhr mit unserem Guide getroffen. Wir hatten Wanderschuhe, lange Kleidung, Proviant und die Kamera mit dabei. Helme und Wanderstöcke haben wir vom Touranbieter erhalten (Schuhe hätten wir auch ausleihen können). Bis zum Refugio Sapienza gelangt ihr auf einer wunderschönen Panorama-Strecke mit dem Auto. Die Vegetation mit den vielen gelb blühenden Sträuchern und der Blick auf den Ätna sind einfach atemberaubend. Oben angekommen, gibt es viele Parkmöglichkeiten und Souvenirshops sowie Restaurants. Ein Parkeinweiser hilft euch gegen eine freiwillige Spende einen kostenlosen Parkplatz zu finden.
Von dort aus geht es mit der Seilbahn von 1.900 Meter auf 2.400 Meter hoch. Dort angekommen haben wir das Transportmittel nochmal gewechselt. Mit dem 4WD-Truck geht es weiter auf 2.900 Meter. Für Seilbahn und den Truck müsst ihr 50 Euro berappen. An der Bergstation der Truckstrecke angekommen, habt ihr dann endlich uneingeschränkten Blick auf den Ätna. Nach einem kurzen Briefing, ging es die letzten 400 Höhenmeter zu Fuß bis zu den Gipfelkratern. Über die jüngsten erkalteten Lavaströme von August 2019 und über die schwarze Lavawüste ging es langsam aber stetig bergauf.
Ab einem gewissen Punkt mussten wir unsere Helme aufsetzen, denn das Risiko eines Steinschlags steigt mit zunehmender Nähe zu den aktiven Kratern. Wäre die Höhe nicht schon genug, spielte dann auch noch das Wetter verrückt. Es fing an zu regnen und zu schneien und wir waren sehr glücklich über unsere lange Kleidung.
Nach einigen Minuten kam die Sonne aber wieder raus und wir hatten unser erstes Ziel des Tages erreicht – den Crater Bocca Nuova. Gelb, rot, grün, der Krater strahlt in allen Farben. Stellt euch das mal vor. Es riecht nach Schwefel und der Vulkan grummelt die ganze Zeit über bedrohlich. Wir konnten uns hier oben fotografisch austoben.
Auf dem Weg nach unten kamen wir an einem weiteren Krater vorbei, aus dem ununterbrochen weißer Rauch aufstieg. Die Situation änderte sich aber schnell und der Krater zeigte immer mehr Aktivität. Mit einem lauten Donnern spie der Krater schwarzen Rauch und schleuderte große Felsbrocken aus seinem Schlund. Das war eines der spektakulärsten Momente, die wir je erlebt haben. Wir haben ja schon mehrere spektakuläre Vulkane gesehen – Costa Rica, Indonesien, Hawaii. Soweit müsst ihr aber nicht fliegen, um einen wirklich spektakulären Vulkan zu sehen. Am Fuße des Kraters haben wir dann Mittagspause gemacht und sind dann vorbei an diversen kleineren Kratern bis zur Seilbahn-Station auf 2.400 Metern herabgestiegen. Nikos, unser Guide, hat uns während der Tour immer wieder interessante Fakten über den Ätna erzählt. Was für ein Tag. Der Aufstieg ist nicht ganz ohne – aber für einen normal trainierten Menschen durchaus machbar. Es war auf jeden Fall unser Highlight auf Sizilien.
Wir haben uns für eine Unterkunft in Santa Venerina – in der Nähe des Ätnas – entschieden. Santa Venerina ist ein kleines Dorf, in dem wenige Touristen unterwegs sind. Das Kepos Etna Relais ist sehr hochpreisig. Die Lage ist auch wirklich super mit Blick auf das Meer und den rauchenden Ätna im Rücken. Dennoch denken wir, dass für den Preis noch mehr Leistung drin sein müsste.
Sehr gut gegessen haben wir im Restaurant „I Russo“. Die Vorspeisenplatte mit sehr leckeren sizilianischen Vorspeisen wie Arancini können wir sehr empfehlen.
Auch in der Antica Pizzeria Napoletana mit großen und kreativen Pizzas hat es uns sehr gut geschmeckt. Der Außenbereich des Restaurants befindet sich leider direkt an der Straße. Die Qualität der Speisen und der günstige und gute Hauswein (0,5l/4 €; 1,0l /7€) machen aber wieder alles wett.
Von Santa Venerina ging es für uns dann in die schöne Küstenprovinz Trapani mit ihren Naturhighlights. Drei bis vier Stunden Fahrt müsst ihr von Catania kommend einrechnen.
Unser Plan war es die schönen Naturreservate der Gegend zu besuchen. Leider waren alle – sowohl Zingaro wegen Bränden als auch Monte Cofano wegen Steinschlaggefahr -gesperrt. Leider sind die Informationen im Internet nicht allzu aktuell, so dass wir meist die langen Wege umsonst auf uns genommen und es erst vor Ort von der Sperrung erfahren haben. Dennoch möchten wir von unseren Highlights während der Reise berichten.
Ausgangspunkt für dieses Nature Reserve ist der Ort Cornino. Dort findet ihr ausreichend Parkmöglichkeiten zu günstigen Preisen (8-14 Uhr oder 14-20 Uhr: 1 €; ganztags: 2 €). Normalerweise kostet das Nature Reserve Eintritt, jedoch war bei uns der größte Teil wegen der Gefahr von Steinschlag gesperrt, so dass wir eigentlich nur einen sehr kleinen Teil begehen konnten. Das war dann ohne Zahlung von Eintritt möglich. Nach unserer kleinen Wanderung haben wir das glasklare Wasser der felsigen Buchten genossen. Bis vor kurzem konnte man den kompletten Weg um den Monte Cofano wandern. Ob das in Zukunft wieder möglich sein wird, wissen wir nicht. So eine Steinschlaggefahr vergeht ja nicht von alleine.
Kurz vorm Nature Reserve liegt die Bar „Lo Scivolo di Cornino“, bei der man leckere Cocktails für etwa fünf Euro genießen kann. Direkt neben der Bar gibt es ein großes Holzplateau, auf dem man sich bequem sonnen und schön im Meer baden kann. Während unserem Besuch haben sich dort relativ wenig Leute aufgehalten.
Dieser Strand befindet sich auf der anderen Seite des Monte Cofano und ist absolut naturbelassen. Es gibt dennoch einen Liegenverleiher. Der Parkplatz ist kostenlos und es werden sogar Badeartikel (z. B. Luftmatratzen, Sonnenhüte, etc.) und Snacks (Panini, kalte Getränke, etc.) verkauft. Das Wasser ist trotz Sandstrand glasklar und lädt zum Planschen ein.
In San Vito Lo Capo befindet sich ein Strand, der oft mit der Karibik assoziiert wird. Wir haben das aber anders empfunden. Klar, der Sandstrand ist breit und weiß, aber komplett mit Strandliegen zugepflastert. Hier wimmelt es trotz Corona nur so von Leuten. Das war nicht so unser Ding. Allgemein empfanden wir den Ort als sehr touristisch mit unzähligen Eisdielen, Souvenirbuden und Restaurants. Einen freien Parkplatz zu finden ist relativ schwierig und mit einem Euro pro Stunde auch kein Schnäppchen, wenn man länger bleiben will.
Für 3 Nächte war das Baglio Passofondo unsere Unterkunft in der Provinz Trapani. Es liegt außerhalb der Stadt Alcamo und ist umringt von Weinbergen. Hier hatten wir eine echt wunderbare Zeit. Unser Sizilien Reisetipp!
Mittwochs von 08:00 bis 13:00 Uhr findet der Wochenmarkt in Alcamo (Standort: Via Vito La Rocca) statt. Es gibt 150 Verkaufsstände, die Kleidung, Haushaltswaren, Gemüse, Obst, Nüsse, frischen Fisch und Käse verkaufen. In der Stadt findet man kostenfreie, sowie kostenpflichtige Parkplätze. Der Ort ist ca. 15 Minuten vom bekannten Küstenort Castellamare del Golfo entfernt.
Solltet ihr eine authentische Pizzeria suchen, haben wir folgenden Sizilien Reisetipp für euch: Die Pizzeria Ristorante Rustic in Castellamare hat nicht nur leckere Pizzas, sondern auch leckere Pasta. Sehr zu empfehlen sind die Busiata Norma. Die Preise des Hausweins können sich ebenfalls sehen lassen.
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Siziliens ist die Scala dei Turchi, eine natürliche Felsformationen an der Küste, die wie eine riesige weiße Treppe ins Meer abfällt. Früher konnte man die Scala dei Turchi betreten, jedoch war sie zum Zeitpunkt unserer Reise im September 2020 wegen Steinschlag-Gefahr gesperrt. Viele Besucher haben die Verbotsschilder ignoriert und sind trotzdem auf die Scala die Turchi geklettert.
Der Zugang zum Strand ist kostenlos. Es gibt dort viele nette Beachbars und Restaurants, die alle einen eigenen Zugang von der Straße hinunter zum Strand haben.
Kostenlose Parkplätze gibt es am Straßenrand, sollten keine mehr vorhanden sein, gibt es noch Parkplätze für fünf Euro pro Tag.
Wir denken allerdings, dass außerhalb von Corona-Zeiten hier sehr viele Leute sind. Die Scala dei Turchi ist wirklich eine Schönheit. Der Strand selbst ist nichts Besonderes.
Die Tempelanlage Valle dei Templi zieht sich zwischen dem Ort Agrigento und der Küste entlang. Wir haben die Tempel der Juno, der Concordia und des Herkules zum Sonnenuntergang besucht. Es ist wirklich beeindruckend und wunderschön, wenn das Tal der Tempel in den Farben des Abendrots leuchtet. Wir fanden es schön, durch den Park zu schlendern, hätten uns allerdings noch mehr Informationen zur Geschichte erhofft. Meist erfährt man nur etwas über die Architektur der Ruinen. Wir hätten uns wohl besser einen Führer buchen sollen.
Beim Eingang der Tempel muss man sich einer Metall-Detektor-Kontrolle unterziehen.
Folgende Kosten können auf euch zukommen: Eintritt pro Person 12 €, Parkplatz pro Auto 3 €, Shuttle Bus zwischen den Tempeln (wenn nötig) 3 € pro Person.
Das Highlight unserer Reise nach Sizilien und unser absoluter Sizilien Reisetipps war definitiv die Besteigung des Vulkan Ätna.
Was die Stimmung etwas getrübt hat, waren vor allem der viele Müll auf den Straßen und die Tatsache, dass viele unserer geplanten Highlights aufgrund von Naturereignissen und viele Restaurants aufgrund von ausbleibenden Touristen (Covid-19) geschlossen waren. So konnten wir das Dolce Vita nicht ganz so erleben wie wir uns das vorgestellt haben. Schaut doch mal bei unseren Rom Städtereisetipps vorbei.
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