Sumatra – die geheimnisvolle Insel im Westen Indonesiens beherbergt zusammen mit Borneo die letzten wilden Orang Utans der Erde. Wir möchten euch hier von unserer Tour in den Dschungel zu den Sumatra Orang Utans erzählen.
Zuerst möchten wir Euch von unserer Erfahrung bei der Buchung der Sumatra Orang Utan Tour erzählen und eine Empfehlung abgeben. Wir haben zwei Varianten recherchiert, die beschreiben, wie wir es beim nächsten Mal machen würden.
Anschließend schildern wir euch unsere Tour in den Gunung Leuser Nationalpark, wo die Orang Utans leben. Was oder wer uns in der Nacht im Dschungel heimgesucht hat, wie die Begegnung mit den Menschenaffen war und was ihr bei der Hotel Buchung in Bukit Lawang und Medan beachten solltet, erzählen wir euch im Folgenden.
Unserer Erfahrung nach gibt es zwei Möglichkeiten, eine Tour zu den Sumatra Orang Utans zu unternehmen.
Die erste Option ist es, ein Komplettpaket bei einem Touranbieter zu buchen.
Der Touranbieter holt euch dann am Flughafen in Medan oder in eurem Hotel in Medan ab und fährt euch nach Bukit Lawang, wo ihr in die für euch gebuchte Unterkunft gebracht werdet. Der Transfer dauert etwa drei Stunden. Informiert euch unbedingt, welche Unterkunft der Touranbieter für euch ausgewählt hat und lest euch Bewertungen durch. Die Qualität der Unterkünfte in Bukit Lawang ist sehr unterschiedlich. Seid vorbereitet, damit euch eine schlechte Unterkunft nicht den ganzen Trip vermiest. Euer Guide führt euch am nächsten Morgen in den Dschungel und ihr verbringt eine oder mehrere Nächte im Dschungel in einem rustikalen Camp am Fluss oder an einem kleinen Dschungelbach. Natürlich könnt ihr auch Tagestouren buchen, falls ihr nicht im Dschungel übernachten wollt. Wir würden es euch aber sehr empfehlen. Nach eurer Tour in den Dschungel werdet ihr vermutlich eine zweite Nacht in Bukit Lawang verbringen, um am nächsten Morgen wieder in Medan am Flughafen oder im Hotel abgesetzt zu werden. Damit ist eure Tour beendet. Die Buchung einer Sumatra Orang Utan Tour im Komplettpaket über einen Touranbieter ist sehr zu empfehlen. Achtet aber darauf, welchen Anbieter ihr für eure Sumatra Tour auswählt und lest euch die Bewertungen auf den einschlägigen Portalen durch.
Sehr gute Bewertungen hat dieser Anbieter:
Im Voraus bekommt ihr normalerweise vom Touranbieter eine Liste, mit Sachen, die ihr für eure Tour zu den Sumatra Orang Utans braucht.
Voller Vorfreude wurden wir pünktlich von unserem sehr freundlichen und netten Guide Adi Black und einem Fahrer am Flughafen Medan abgeholt. Von hier aus ging es drei Stunden über mal mehr, mal weniger holprige Straßen nach Bukit Lawang, der Stand am Rande des Dschungels.
Bukit Lawang ist ein sehr rustikaler Ort in Sumatra, der vom Tourismus um die Orang Utans lebt. Dementsprechend findet man in Bukit Lawang viele Guest Houses und andere Unterkünfte mit angeschlossenen Restaurants. Die Qualität der Unterkünfte ist sehr unterschiedlich, also investiert hier lieber etwas mehr Zeit in die Recherche. Ihr findet auch einige kleine Snackshops und Souvenirbuden. Einen ATM konnten wir nicht ausfindig machen, also habt am besten ausreichend Bargeld bei euch. Bukit Lawang liegt an einem wirklich traumhaft sauberen und kühlen Gebirgsfluss, der zum Baden einlädt. Dieser Fluss bildet die Grenze zwischen Zivilisation und Wildnis. Neben den Dschungeltouren ist Wildwasserrafting oder -tubing auf dem Fluss die beliebteste Aktivität in Bukit Lawang.
In den sechs Stunden, die wir unter der Führung des Guides durch den Dschungel marschierten, blieben wir immer wieder stehen und lauschten den Klängen des Regenwaldes sowie den Erklärungen zu den unterschiedlichen Affenarten, Insekten und Vögeln. Nachdem wir bereits am Vormittag eine Vielzahl an Sumatras Tierwelt sehen durften, haben wir uns mittags eine halbe Stunde Pause in den Schatten eines großen Baumes gesetzt. Unser Guide hat uns dazu eine mega leckere Auswahl an frischen tropischen Früchten aufgeschnitten: Ananas, Passionsfrüchte, Mangos aus Adis Garten und leckere Melone. Außerdem hatten wir leckeren Fried Rice aus Bananenblättern.
Der Dschungels Sumatras ist wirklich ein Eldorado für Tierfreunde. Trotz der schweißtreibenden Wanderung, bleibt genug Zeit für Tierbeobachtung und -fotografie. Die Guides warten auch gerne bis man das Tier aus jeder gewünschten Position fotografiert hat. Die Begeisterung der Guides für ihren Urwald und Nationalpark ist wirklich spürbar, obwohl sie täglich hier unterwegs sind.
Nach der Mittagspause hatten wir die Gelegenheit freche Makaken-Affen, Pig-Tail Monkeys, die netten und zutraulichen Thomas Leaf Monkeys zu sehen, die uns eigentlich den ganzen Tag hindurch begleiteten. Besonders beeindruckt haben uns die Weißhand-Gibbons, die sich mit unglaublicher Mühelosigkeit von Baum zu Baum schwingen und dabei ihre charakteristischen Rufe ausstoßen. Das absolute Highlight ist aber die Begegnung mit den Sumatra Orang Utans. Wir hatten das Glück bei unserer Tour acht Exemplare dieser beeindruckenden Spezies zu sehen. Vom kleinen Baby bis zum 70-jährigen Alpha-Männchen waren alle Entwicklungsstufen dabei.
Bei ausgedehnten Wanderungen von mehreren Tagen dringt man sehr weit in den Gunung Leuser Nationalpark vor und hat die Chance auch Waldelefanten, Nashörner und Bären zu sehen oder sogar dem seltenen Sumatra-Tiger zu begegnen.
Am späten Nachmittag erreichten wir dann bei strömendem Regen unser Camp am Fluss und haben uns den Schweiß erst mal im Wasserfall runtergewaschen. Wirklich ein einmaliges Erlebnis. Nachdem wir uns dann in trockene und saubere Kleidung geworfen haben, lud uns der Koch des Dschungelcamps ein, mit ihm gemeinsam das Abendessen auf dem Feuer zuzubereiten. Wir schnippelten, mörserten und rührten. Sehr spannend wie er hier unter einfachsten Verhältnissen köstliche Gerichte zaubert.
Kurz nach der Dämmerung, als die Dunkelheit über den Gunung Leuser National Park hereinbrach, konnten wir noch ein einmaliges Schauspiel am Himmel beobachten. Über der Lichtung, auf der unser Camp steht, tauchten hunderte grün lumineszierende Libellen aus dem Blätterdach des Regenwaldes auf, die den Himmel glitzern ließen. So etwas haben wir weder vorher noch nachher jemals wieder gesehen.
Wir spielten noch einige lustige Spiele mit dem Guide und dem Koch und lauschten Adis Geschichten von seinen Begegnungen mit Bären und Tigern tief im Urwald Sumatras und legten uns dann erschöpft von einem anstrengenden, aber wundervollen Tag in unser Schlafzelt.
Die Ausstattung ist mit Iso-Matten, Decken, Kissen und Moskitonetzen sehr rudimentär, aber ausreichend. Kein großer Luxus, aber vor Regen und Kriechtieren geschützt, wird man vom Dschungelsound in den Schlaf gesungen.
Leider suchte uns in der Nacht dann noch Montezumas Rache heim. Vermutlich hatten wir das sehr scharfe Essen nicht vertragen. Wir hatten dem Koch nämlich ganz verwegen gesagt, dass wir gerne sehr scharf essen.
Am nächsten Morgen waren wir bereits mit den ersten Sonnenstrahlen wach und krochen noch müde aus unserem Moskitonetz. Jedoch waren wir nicht die ersten an diesem Morgen. Eine Bande von etwa zwanzig Makaken und vier Waranen waren bereits im Bach zu Gange und boten uns den restlichen Morgen eine lustige Darbietung. Sei es, dass sie untereinander stritten oder es auf unser Frühstück abgesehen hatten.
Gegen Mittag brachen wir dann zum nahe gelegenen Fluss auf, wo wir erst noch ein angenehmes Bad nahmen und anschließend unsere Rücksäcke wasserdicht verpackten. Auf aufblasbaren Reifen ließen wir uns auf dem Fluss zurück ins Dorf Bukit Lawang treiben. Alles in allem eine sehr gelungene Erfahrung mit ganz vielen unvergesslichen Eindrücken, den wir uneingeschränkt weiterempfehlen.